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Ralf Nürnberger zeichnet in seinem sehr sorgfältig recherchierten Roman ein detailreiches Bild vom Wirken Canalettos in Dresden. Von 1747 – 1767 arbeitete der Venezianer dort als Hofmaler von August III. Der Autor sucht die Geschichten hinter den Bildern. Was hat den Maler bewogen, sie so und nicht anders zu malen? Welchen Einfluss hatte Canalettos Schaffen auf königliche Entscheidungen? Welcher Druck wurde auf den Maler ausgeübt? Wer waren seine Freunde, wer seine Feinde und wie wirkte sich das alles auf seine Bilder aus? Welchen Einfluss auf sein Werk hatten zum Beispiel die Intrigen gegen Chiaveri, den Baumeister der Hofkirche? Warum verlässt der Künstler dann irgendwann die Residenz und malt nur noch die Gegend um Pirna? Nürnberger schildert das Alltagsleben der Barockresidenz, aber auch die Verschwendung und den selbstgefälligen Prunk des Hofes. Er beschreibt auch die Zerstörung und den Niedergang von Dresden und Sachsen im Siebenjährigen Krieg. Ein Bild der Zeit entsteht. Plastisch und packend erzählt der Autor von den Triumphen, von Reichtum und Not sowie den Demütigungen, die der Künstler und seine Familie zu erdulden hatten. Die Kämpfe dieses genialen Malers zwischen Barock und Neuzeit werden in diesem Roman nachvollziehbar und aktuell.